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roesten_der_erze

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 +======Rösten von Erzen======
 =====Röstofen Gosenbach===== =====Röstofen Gosenbach=====
  
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 +====Weitere Informationen====
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 +{{:medienzentrum_siegen_wittgenstein:bergbau_im_siegerland:roestofen_siegerland_go:roestofen_fe_steigerung_.jpg?400|}} {{:medienzentrum_siegen_wittgenstein:bergbau_im_siegerland:roestofen_siegerland_go:roestofen_bauplan_.jpg?300|}} 
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 +Bauanträge (1893) zum Bau von Röstöfen der Grube Pfannenberger Einigkeit von Gerhard Weyl zeigen die typisch Form der Röstöfen. 
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 +{{:medienzentrum_siegen_wittgenstein:bergbau_im_siegerland:roestofen_siegerland_go:roestofen_grimberg_schnitt2_.jpg?250|}} {{:medienzentrum_siegen_wittgenstein:bergbau_im_siegerland:roestofen_siegerland_go:roestofen_grimberg_schnitt3.jpg?500|}}
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 +Von 1903 stammen diese Baupläne der Grube Grimberg / Niederdielfen 
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 +|{{:medienzentrum_siegen_wittgenstein:bergbau_im_siegerland:roestofen_siegerland_go:roestofen_bautenberg2.jpg?300|}}|Während die ersten Röstöfen "in den Hang hinein" gebaut wurden sind spätere Anlagen aus Eisen in direkter Nähe zum Förderschacht errichtet worden. Diese Bild der Röstofenanlage ist von der Grube Bautenberg bei Wilden.|
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 +|[[bergbau_im_siegerland|zurück]]|[[start|Home]]|
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 +====Rostspat====
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 +|{{:medienzentrum_siegen_wittgenstein:bergbau_im_siegerland:roestofen_siegerland_go:rostspat1.jpg?200|}} {{:medienzentrum_siegen_wittgenstein:bergbau_im_siegerland:roestofen_siegerland_go:rostspat2.jpg?260|}} {{:medienzentrum_siegen_wittgenstein:bergbau_im_siegerland:roestofen_siegerland_go:rostspat3.jpg?260|}}|
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 +Rostspat ist gerösteter Spateisenstein (Fe2CO3). Hier ein geröstetes Erzstück mit 46 % Fe (Eisen) und 8 %  Mn (Mangan) mit Kupferkies. Durch die Hitzeeinwirkung beim Rösten verbrannte der ungeliebte Schwefelkies (siehe Klüfte und Einschnitte). 
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 +Im Buch "Chronik der Gemeinde Gosenbach" von Otto Krasa, 1964, Seite 90 - 93, wird die schädliche Wirkung der Röstgase beschrieben. Er schreibt u.a. "Nägel, Dachhacken, Dachrinnen und Rohre .. wurden von den Röstgasen zerfressen. In den Gärten verdorrte das Gemüse und die Bäume starben ab, es entstanden schwarze Kahlflächen ...". "Näherte man sich... unserem Ort, so hatte man, besonders bei Regen und Nebel, den Geruch des schwefligen Gases in der Nase und ienen unangenehmen kratzenden Reiz im Halse". Klasse fand ich die Äußerung des Kreisphysikus Dr. Hensgen aus Siegen "Die schweflige Säure, welche den Röstöfen entströmt, wirkt giftig auf den menschlichen Organismus, .. Auswurf, Entzündung des Lungengewebes, ... diese gesundheitlichen Schäden wurden behördlicherseits - weil nur auf Vermutung beruhend - nicht als beweiskräftig anerkannt."  Kein Kommentar zu irgendwelchen Interessen der Wirtschaft und der Politik!  ... das ist jetzt hundert Jahre her, und hat sich was geändert?  
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 +=====Röstofen Biersdorf=====
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 +|{{:medienzentrum_siegen_wittgenstein:bergbau_im_siegerland:roestofen_siegerland_fues:roesten_agricola.jpg?150 |}} Bereits bei Agricola galt das  "Rösten" von Erz als eine wichtige Vorstufe zur Erzverhüttung. Beim Rösten wurde das Erz bis unter dem Schmelzpunkt erhitzt. Das Verfahren diente dazu, unerwünschte Bestandteile wie etwa Wasser und Schwefelbestandteile zu verdampfen. Das Rösten geschah im Röstbett oder Röstofen. Auf Holzfeuern wurde das zerkleinerte Erz abwechselnd geschichtet und angezündet. Gegebenenfalls folgte ein zweiter oder dritter Röstprozess.|
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 +|{{:medienzentrum_siegen_wittgenstein:bergbau_im_siegerland:roestofen_siegerland_fues:fuesseberg_ansicht.jpg?200|}}| {{:medienzentrum_siegen_wittgenstein:bergbau_im_siegerland:roestofen_siegerland_fues:fuesseberg_ansicht_heute.jpg?260|}}|**Gegenüber der Grube Füsseberg** steht hinter der Bahnlinie in Biersdorf / Daaden der letzte Röstofen des „Siegerlandes“. Es soll sich dabei um einen von vier Röstöfen handeln der im Jahr 1905 von der **Gewerkschaft „Glaskopf**“ errichtet wurde.| 
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 +|{{:medienzentrum_siegen_wittgenstein:bergbau_im_siegerland:roestofen_siegerland_fues:roestofen_glaskopf1.jpg?250|}} {{:medienzentrum_siegen_wittgenstein:bergbau_im_siegerland:roestofen_siegerland_fues:roestofen_glaskopf2.jpg?250|}} {{:medienzentrum_siegen_wittgenstein:bergbau_im_siegerland:roestofen_siegerland_fues:roestofen_glaskopf3.jpg?250|}}|
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 +**Rösten von Eisenerz**: Nachdem der Spateisenstein zu Tage gefördert war wurde er in Brecheranlagen gebrochen. Das taube Gestein wurde per Hand ausgelesen oder durch Maschinen entfernt. Danach kam das Erz in einen Röstöfen. Hier wurde bei großer Hitze z.B. Wasser und Schwefel ausgeschieden.  Durch das Rösten wurde der Spateisenstein in Eisenoxid umgewandelt. Dies führte zu einer Erhöhung des Eisengehalts bei gleichzeitiger Gewichtsreduzierung. Negativer Nebeneffekt war die Umweltverschmutzung. Die Abgase führten zu den typisch kahlen Berghängen in der Nähe der Röstanlagen (siehe Bild Füsseberg mit 8 Röstöfen). 
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 +|{{:medienzentrum_siegen_wittgenstein:bergbau_im_siegerland:roestofen_siegerland_fues:roestofen_rekonstruktion1.jpg?155|}} {{:medienzentrum_siegen_wittgenstein:bergbau_im_siegerland:roestofen_siegerland_fues:roestofen_rekonstruktion2.jpg?181|}} {{:medienzentrum_siegen_wittgenstein:bergbau_im_siegerland:roestofen_siegerland_fues:roestofen_schnitt.jpg?350|}}|
 +Digitale Rekonstruktion von Carsten Trojan, Herdorf
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 +Das heute noch einer der Röstofen in Biersdorf steht, grenzt fast an ein Wunder. Bleibt nur zu hoffen, dass der Heimatverein und die Verantwortlichen die Chance sehen hier ein historisches Bauwerk für die Nachwelt zu erhalten. 
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 +|[[bergbau_im_siegerland|zurück]]|[[start|Home]]|
  
roesten_der_erze.1465119171.txt.gz · Zuletzt geändert: 2020/03/26 11:37 (Externe Bearbeitung)